St. Nikolai-Kirche Elmshorn

Weigle-Orgel von 1971

Die Orgel der Elmshorner St. Nikolaikirche wurde 1684 von den renommierten Hamburger Orgelbauer Joachim Richborn begonnen, der im selben Jahr verstarb – die Fertigstellung des Werkes übernahm der junge Arp Schnitger, der später zum bedeutendsten Orgelbauer des norddeutschen Barock wurde: zum ersten Mal wirkte er nun auf schleswig-holsteinischem Boden. Gerade deshalb kann dieses Instrument von der Bedeutung her nicht hoch genug eingeschätzt werden; außerdem kam es hier zu einer stilistisch besonderen Verschmelzung: der junge hochtalentierte Orgelbauer, der zu dieser Zeit die größte Orgel Hamburgs überhaupt (in St. Nikolai am Hopfenmarkt) baute, durfte hier das -deutlich kleinere- Werk einer der bedeutendsten Vorbildgestalten im norddeutschen Orgelbau vollenden – Joachim Richborn hatte beispielsweise sowohl die Orgel in St. Michaelis und St. Katharinen Hamburg gebaut bzw. erweitert.

Schnitger schuf auf der Basis der Arbeiten Richborns ein Instrument mit insgesamt 23 Registern auf zwei Klaviaturen und Pedal. Erhalten sind aus dieser Periode noch die Frontpartien des historischen Gehäuses sowie die Pfeifen des Prinzipal 4′ und der Oktave 8′, die ältesten Orgelpfeifen im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf. Diese Orgel wurde von Marcussen im Jahr 1853 umgebaut; die Register des Rückpositivs wurden als eine Art Hinterwerk in das Hauptgehäuse mit eingefügt. Die dann nach 1853 erfolgten Arbeiten kann man als langsamen Verfall des ursprünglich künstlerisch hochwertigen Konzeptes beurteilen: 1912/13 kam es zum pneumatischen Umbau durch die Firma Kemper; 1935,1948,1961 zu Einzelmaßnahmen verschiedener Firmen, bevor 1971 die Firma Weigle zahlreiche noch erhaltene historische Pfeifen zerstörte, zum Teil verschenkte und durch neu gebaute Pfeifen ersetzte; lediglich die oben genannten Elemente blieben erhalten. 2019 hat sich der Kirchengemeinderat zur Rekonstruktion der Richborn-Schnitger-Orgel in der Gestalt von 1850 entschlossen – der Auftrag für dieses große und künstlerisch bedeutende Projekt wird der Firma Rowan West / Altenahr erteilt.

Mehr zu dem Projekt finden Sie auf www.orgel-nikolai-elmshorn.de

Disposition

33 Register auf drei Manualen und Pedal

mechanische Spieltraktur, elektrische Registertraktur

Hauptwerk

C bis g“‘

Pommer 16‘
Prinzipal 8‘
Gemshorn 8‘
Oktave 4‘
Hohlflöte 4‘
Quinte 2 2/3‘
Waldflöte 2‘
Mixtur 4-6f 1 1/3‘
Trompete 8’

Schwellwerk

C bis g“‘

Rohrflöte 8‘
Prinzipal 4‘
Nonensesquialter 2-3f
Gemshorn 2‘
Sifflöte 1‘
Zimbel 3fach 2/3‘
Oboe 8‘

Positiv

C bis g“‘

Gedackt 8‘
Rohrflöte 4‘
Prinzipal 2‘
Quinte 1 1/3‘
Terz 1 3/5‘
Scharff 4f
Rankett 16‘
Krummhorn 8‘

Pedal

C bis f‘

Subbass 16‘
Oktavbass 8‘
Gedeckt 8‘
Offenflöte 4‘
Nachthorn 2‘
Rauschwerk 4f 2 2/3‘
Posaune 16‘
Trompete 8‘
Schalmey 4’

Spielhilfen

Tremulant auf Sw und Pos
Koppeln: Sw/Hw, Pos/Hw, Sw/Ped, Pos/Ped, Hw/Ped
2 Schweller (III, II); Registerwalze (über Piston aktivierbar)
3 freie Kombinationen (über Schalter und Pistons aktivierbar)
2 Pedalkombinationen (über Schalter aktivierbar)
Schalter für Tutti, Auslöser

Orgel erleben

Mehr über die Kirche und Termine, wann Sie die Orgel hören können, finden Sie auf der Website der Gemeinde und auf der des Kirchenkreises.

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